Simons A310, früher, viel früüüüüüüüherDas Auto stand schon seit 1995, seit mein Vater es von Robert (Läusi) gekauft hatte, bei uns in der Garage neben ein paar anderen Oldtimern die mein Vater (von ihm habe ich also den Oldtimertick geerbt) im laufe seines Lebens gesammelt hatte. Als dann einmal Frühlingsputz angesagt war wurden auch die 310er gewaschen dabei entdeckte ich zufällig das noch die Batterie eingebaut war, also mal den Zündschlüssel umgedreht und schon drehte sich der Motor im Schneckentempo. Es waren genau 1 1/2 Umdrehungen bis der Motor überraschender weise mit einem mords Lärm ansprang, als ich dann aber aufs Gas gestiegen bin ist er zwar sofort abgestorben, aber ich war einfach begeistert alleine dieser Sound, die Alpine-Leidenschaft hatte mich erwischt!

Simons A310

Es war damals 1998 im Jänner, als mein Vater mir eine Wette anbot: Ich würde die Alpine bekommen wenn ich die erste Klasse der HTL positiv abschließen würde, den ich hatte ziemliche Probleme mit Chemie. Jedoch war meine Chemielehrerin mir nicht feindlich gesinnt und ich bekam ein "Genügend", mit dem Zeugnis zu Hause angekommen wurde natürlich der Wetteinsatz eingelöst. Ich habe eine Batterie eingebaut und das Auto ist gleich angesprungen, es funktionierte alles bis auf den Drehzahlmesser, der mich etliche Nerven kostete aber bald war das MASSE-Problem gelöst. Den matten Lack polierte ich 2 Tage von Hand auf Hochglanz schließlich war (ist) die 310er mein ganzer Stolz nur ein kleiner Schaden am hinteren Kotflügel ärgerte mich, er sollte mir später zum Verhängnis werden.......

Das war 3 Wochen vor meinem 16. Geburtstag! An meinem Geburtstag wurde auch die erste Ausfahrt getätigt, natürlich fuhr mein Vater! Die folgenden 2 Jahre bewegte ich das Auto nur auf der Schotterstrasse am eigenen Grund, was natürlich mächtig Spass machte, insbesondere das Driften.
Simons A310Erst 2000 als ich den Führerschein gemacht hatte, besuchte ich meinen Schulkameraden, einen Modellflugzeugbauer, der mich den Umgang mit Harz, Härter und Glasfasermatten lehrte. Er reparierte mit mir den kleinen Schaden am Kotflügel und das war dann der ungeahnte erste Schritt der folgenden Restauration....ich bemerkte das die Lüftungsgrille vorne nur mehr irgendwie festgemacht waren, also griff ich gleich auf mein frisch erlerntes Wissen zurück, ebenso beim Heckteil. Als ich mich dann nach längerem hin und her zu einer Neulackierung entschieden hatte (auch ein Grund dafür die scheußliche türkise Farbe) machte ich mich noch über den Frontspoiler und einen Riss in der "Nase" des Autos her, am Heck entfernte ich noch das Schloss für die Alarmanlage die eingebaut war. Während meinen Ferien ging ich arbeiten um das nötige Geld für die Lackierung aufzutreiben. Ich leistete alle nötigen Vorarbeiten am Auto selbst um Geld zu sparen und so kam das Auto im August 2001 zum Lackieren, Farbe natürlich in einem original Farbton! Währenddessen besorgte ich ein paar Räder, die von Bremerhafen kamen. Ich sah eine Alpine unter den Gebrauchtfahrzeugen mit polierten Felgen und da wusste ich, sowas brauch ich auch!

Simons A310Eine Woche werkte ich mit Schleifpapier, Polierpasten und -scheiben an den Felgen herum bis ich den "dreh raus" hatte und mit dem Ergebnis zufrieden war. Als das Auto wieder zurück vom Lackieren war stürzte ich mich gleich über die Bremsen und das Fahrwerk. Bremszangen und Sättel wurden vernickelt und die Aluzylinder bürstete ich. Auch die Bremsscheiben tauschte ich, wobei ich feststellen musste, dass das bei den Hinteren besonderes einfach ist! Federn, Dreieckslenker, Stabis usw..... lackierte ich wieder schwarz und tauschte sämtliche Gummis. Da der Motor einwandfrei lief bekam er nur eine optische Auffrischung verpasst also wanderten sämtliche Teile zum Galvaniker bzw. wurden alle Aluteile gestrahlt oder gebürstet und mit neuen Dichtungen setzte ich schließlich wieder alles zusammen. Da die Hitzeschutzbleche schon komplett hinüber waren bin ich grad dabei mir neue zu bauen, die sollten dann demnächst fertig werden. Ein großes Problem stellte die Innenausstattung dar, aber durch Zufall fand ich endlich jemanden der noch eine passende hatte und mir ein paar Sachen günstig verkaufte, trotzdem musste ich alle Teile mit frischem Schaumstoff neu überziehen was sich wesentlich leichter anhört als es am Ende war.

Alles in allem gab es gottseidank bei der Restauration keine größeren Probleme, worüber ich sehr froh bin! Jetzt ist meine Alpine endlich wieder unter den Lebenden und ich hoffe das sie das auch noch lange bleibt! So wünsche ich allen anderen Alpinisten genau soviel Spass mit ihren Alpines wie ich ihn bereits mit meiner hatte!

Simon (RACI-Mitglied Nr. 331)